Als Krapfenkurier sammelt der Schwabacher Lions Club Spenden ein
Wie sollte der Fasching am 11.11. um 11.11 Uhr starten? Natürlich süß! Finden zumindest alle Krapfenliebhaber. Zum Faschingsauftakt geht’s kalorienmäßig in die Vollen, freuen sich die Fans von Narrenzeit und Schmalzgebäck. Auch in und um Schwabach, wo Karneval und Fastnacht nicht ganz so laut und närrisch starten wie in den großen Hochburgen an Rhein und Main. Der Krapfen gehört auf jeden Fall dazu, das beweist seit zehn Jahren die Krapfenaktion des Schwabacher Lions Clubs.
Nach dem Motto „Tue Gutes und esse dabei Gutes“ organisiert der Lions Club zusammen mit der Bäckerei Distler alljährlich einen süßen Faschingsauftakt: Gerd Distler steht an diesem Tag noch ein bisschen früher als sonst in seiner Backstube in Unterreichenbach, denn es gilt, rund 3000 Krapfen zusätzlich zu backen (die Zahl steigt jedes Jahr). Bestellt haben sie vorab etliche Schwabacher Einrichtungen und Betriebe, insgesamt 35 – von der Anwaltskanzlei bis zur Zahnarztpraxis, vom Bankhaus bis zum Kindergarten.
Nachdem Gerhard Biedenbacher vom Lions Club sowohl Bestellung als auch Ablauf genau organisiert hat, steht dann ab halb sieben Uhr früh auch dieses Mal Club-Mitglied Klaus Bonn in der Einfahrt vor der Backstube und bestückt nacheinander die Autos von etwa einem Dutzend freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern kartonweise mit den duftenden Köstlichkeiten. Zwischen 100 und 300 Krapfen bringen die einzelnen „Kuriere“ zu den Betrieben. So dass alle Faschingsfreunde in den Betrieben und den Kitas pünktlich um 11.11 Uhr einen leckeren Sessionsauftakt einläuten können.
Der Clou, der die süße Vor-Mittagspause noch veredelt: Gerd Distler gewährt dem Lions Club für die Krapfen einen großzügigen Nachlass, die Firmen bezahlen den regulären Preis und genießen den „Gratis-Lieferdienst“. Der Lions Club kann den Erlös direkt in seine sozialen Projekte stecken. So kommen im Lauf des Vormittags einige 1000 Euro zusammen, bedürftige Familien in und um Schwabach profitieren direkt davon, weil der Lions Club keinerlei Kosten für seinen Aufwand geltend macht.
Für Gerhard Biedenbacher und Klaus Bonn sowie ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter lohnt sich der Aufwand allemal – nicht nur wegen des Erlöses der Aktion. Sondern auch wegen der vielen erfreuten Mienen, wenn die puderzuckerbestäubten Leckereien in der Kantine, der Betriebsküche oder dem Konferenzraum angeliefert werden – und „weil es im eigenen Auto dann so gut danach duftet“.
Carola Scherbel

Bäckermeister Gerd Distler mit seiner frühmorgendlichen Krapfenproduktion für die Fahrerinnen und Fahrer des Lions Clubs.