„Warmer Regen“ für die Therapiehunde Franken

SCHWABACH – Der Scheck besteht nur aus Papier, aber was darauf steht, ist „ein warmer Regen“. Für Hartmut Neufeld, den Vorsitzenden des Vereins Therapiehunde Franken, bedeutet die Spende des Lions Club Schwabach über 1500 Euro tatsächlich eine segensreiche Gabe.

Denn der knapp sechs Jahre alte Verein lebt ausschließlich von den Beiträgen seiner 333 Mitglieder und von Spenden. Ganz leicht ist das nicht immer, wie Hartmut Neufeld und seine Frau Renate zugeben. Obwohl das Ehepaar seine gesamte Freizeit für die Arbeit mit und um die 250 Hunde im Verein drangibt. Und die hat nur ein Ziel: Menschen zu helfen.

Alex ist knapp 40 Jahre alt, seit Jahren hat er sich nicht bewegt. Alex ist ein Wachkomapatient, er liegt bewegungs- und scheinbar teilnahmslos in seinem Klinikbett. Aber wenn Grisu, der australische Hirtenhund, zu Alex kommt und für eine halbe Stunde ganz nah bei ihm ist, dann macht Alex manchmal die Augen auf. Und das geistig schwerstbehinderte Mädchen Diana, das eigentlich nur ganz für sich sein kann, hebt nach einer Weile die kleine Hand und streichelt über den Rücken von Gipsy.

Neben Gipsy, der geduldigen Schäferhündin des Vereinsgründerpaares Neufeld, sind es 250 andere Hunde – Molly und Minnie, Chesy oder Grisu, kleine und große, reinrassige Schäferhunde ebenso wie Promenadenmischungen – die als Therapiehunde im Einsatz für kranke, alte, behinderte oder verängstigte Menschen sind. Ihre Herrchen und Frauchen, die Mitglieder im Verein Therapiehunde Franken, durchlaufen Casting, Seminar und Prüfung, um mit ihren Vierbeinern ehrenamtlich in Krankenhäuser und Altenheime zu gehen, in Schulen und Kindergärten, zu Schwerkranken und Dementen, zu Kindern und Erwachsenen, die Angst vor Hunden haben.

Zwei Mal in der Woche, nicht länger als eine halbe Stunde – „dann ist auch der Hund erschöpft“, sagt Neufeld, denn die Tiere müssen sich nicht nur streicheln lassen, auch Ziehen, Zupfen oder Zerren gehört manchmal dazu, und sie müssen es aushalten, dass Fremde ihnen durchdringend in die Augen schauen, ohne dass sie aggressiv reagieren. „Aber all das können unsere Hunde“, stellt der Verein bei dem halbstündigen Casting fest, bevor die Herrchen und Frauchen für ihren Gang zu den Patienten geschult werden.

Eine weitere Aufgabe haben sich Vorsitzender Neufeld und sein ehrenamtlich tätiges Team für die Zukunft vorgenommen: Zu Hospizhunden wollen sie ihre Lieblinge demnächst ausbilden. Aber dafür ist eine eigene aufwendige Ausbildung (für Herr und Hund) notwendig, und sie kostet nicht nur viel Kraft und Festigkeit, sondern auch viel Geld. Auch deshalb freut sich der Verein so sehr über den „warmen Regen“ des Lions Club Schwabach.

Information: www.therapiehunde-franken.de, Telefon (0911)884008