3. Zeitungsartikel LIONS-Hilfswerk Schwabach e.V. im Schwabacher Tagblatt 14. Dezember 2019

Alleinerziehende Mutter mit 6 Kindern!
Wenn es nicht traurige Wirklichkeit wäre , könnte sie die Geschichte für einen Abenteuer Roman
abgeben. Familie Selma H. ( Namen von der Redaktion geändert) hat eine gefährliche Odyssee
hinter sich, bis sie letztendlich nach Schwabach kommt. Nach 2010 hatte sich die politische
Situation im kurdischen Teil von Syrien stark aufgeheizt. Bei einem Fußballspiel von Kurden gegen
eine arabisch Mannschaft kam es zu einer Massenschlägerei. Obwohl der Vater der Familie H. nicht
daran teilgenommen hatte, wurde er denunziert und von der Baustelle, auf der er als Maurer
arbeitete, verhaftet.
Der Familienvater starb nach Folterungen im Gefängnis
Nach drei Monaten wurde der Ehefrau der Tod ihres Mannes ohne Angabe von Gründen mitgeteilt.
Sie durfte nur einen kurzen Blick auf die bedeckte Leiche werfen; an den unbedeckten Händen
fehlten alle Fingernägel.
Um weiteren Repressalien zu entgehen, flüchtete die Mutter mit ihren kleinen Kindern im Alter
von 6 bis 11 Jahren in den Irak, ohne Pass, der den Kurden von den Behörden grundsätzlich
verweigert wird. Dort kamen Sie in einem Lager mit ca. 2 - 3000 Flüchtlingen unter. Mit einem
großen Flüchtlingstreck zogen sie dann weiter in die Türkei. Mit Glück konnte die 7 köpfige
Familie eine Überfahrt im Schlauchboot nach Griechenland ergattern. Der weitere Weg über den
Balkan und Österreich bis nach Deutschland zog sich über Monate hin; in einem großen Treck unter
militärischer Überwachung: zu Fuß, mit Bussen, selten mit der Bahn. Die durchgemachten
Strapazen der Familie und noch dazu ohne Familienoberhaupt sind nur schwer vorstellbar.
In Deutschland angekommen, wurden sie medizinisch betreut, untersucht und mit vorläufigen
Ausweispapieren versorgt. Nach mehreren Lager Aufenthalten haben sie dann endlich eine Bleibe
in Schwabach gefunden.
Vier der Kinder sind schwerstsehbehindert
Das Schicksal hat auch die Kinder schwer getroffen. Die 18-jährige F ist voll erblindet. ihre beiden
jüngeren Geschwister schwerstsehbehindert.
Frau H. berichtet, dass hier in Deutschland auch der kleine Bruder trotz viermaliger Operation in
der Augenklinik erblindete. Der Mutter sieht man ihre Trauer an. Sie versucht das schwere Los mit
Fassung zu tragen.
Erst hier in Deutschland können die Kinder die Schule besuchen: die vier sehbehinderten, eine
Spezialschule in Nürnberg, die Mutter sowie die beiden Schwestern eine Sprachschule. Trotz der
widrigen
Umstände hat die Älteste schon den Level B1 und die beiden anderen Level A1 erreicht.
Der großen Familie mangelt es an vielen Stellen. Die Mutter braucht große Töpfe für die 7
köpfige Familie, die Spülmaschine ist defekt, es ist nur ein kleiner Kühlschrank vorhanden. Es fehlt
ein Gefrierschrank.

Die Einrichtung ist mehr als spartanisch:
Im Wohnzimmer zwei gebrauchte Sofas, die Matratze auf dem Boden. Es fehlen Tisch und Stühle
für die große Familie, Betten, eine Schlafcouch und vor allem auch Schränke. Große persönliche
Wünsche hat keiner geäußert. Auch die Kinderzimmer spartanisch, keine Spielsachen, keine
Bücher, keine Spiele, der Mangel ist all gegenwärtig
Zum weiteren fehlen für den Sportunterricht, an dem die aufgeschlossenen Mädchen gerne
teilnehmen, Trainingsanzüge und Turnschuhe. Das Schicksal der Familie ist beklagenswert. Sie
können es mit einer Spende lindern.

Der LIONS-Club Schwabach kümmert sich seit vielen Jahren um die Belange bedürftiger Menschen. Die gespendeten Mittel gehen komplett ohne Abzüge an die Empfänger. Aus organisatorischen Gründen können wir keine Sachspenden annehmen.

Geldspenden sind möglich unter: LIONS-Hilfswerk Schwabach e.V., Konto 750 136 350, BLZ 76450000, IBAN DE22 7645 0000 0750 1363 50 bei der Sparkasse Mittelfranken Süd. Bitte vermerken Sie das Stichwort „Selma H.“.